Hallo alle,
bei uns wurde im Auftrag des VdS eine Überprüfung der Anlge durch den TÜV Nord durchgeführt.
Der Prüfingenieur hat bemängelt, dass die Schleifenimpedanz bei 2,15 Ohm liegt. Ich habe da meine Einwende gegen den mangel gelegt, weil ich ein RCD in der Verteilung habe und der natürlich bei diesem Wert auslöst.
Meine Frage ist hat der TÜV recht, dass die Schleifenimpedanz zu hoch ist oder ist die Messung nicht nötig wegen des RCD´s.
Der Netzinnenwiderstand ist bei 0,44 Ohm und somit für mich O.K oder?
Ich würde auch gerne erfahren wo das so in der VDE 0100 steht?
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Schleifenimpedanz und RCD
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Re: Schleifenimpedanz und RCD
Beitragvon Joh89 » Do 20. Okt 2016, 17:16
Hi Anlagenretter,
der Anlagenprüfer sollte sich noch einmal mit den VDE-Normen befassen.
Wenn sich in dem besagten Stromkreis ein RCD befindet (z.B. 30mA) kann man die maximal zulässige Schleifenimpedanz wie Folgt berechnen:
Zs = 230V/ 30mA = 7667Ohm (siehe VDE 0100-410, Abschnitt 411.4.4
Ein Fehlerstrom von 30mA führt nach spätestens 0.3s zur Auslösung des RCDs (siehe VDE 0664-10, Tabelle 1).
Wenn es sich um einen Endstromkreis im TN-System (≤32A) handelt, wird die geforderte Abschaltzeit von 0.4s bis zum Erreichen einer Schleifenimpedanz von 7667Ohm eingehalten, der gemessene Wert von 2.15Ohm ist also TOP (und die Netzinnenimpedanz von 0.44Ohm ist auch nicht außergewöhnlich!)
Aus diesem Grund steht in VDE 0100-600 in Abschnitt 61.3.6.1 unter Anmerkung 1 zum TN-System folgendes:
Wenn Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit I∆N ≤ 500 mA als Abschalteinrichtung eingesetzt werden, ist die Messung der Fehlerschleifenimpedanz im Allgemeinen nicht erforderlich.
Ich würde hier in jedem Fall auf eine Korrektur des Prüfberichtes bestehen!
Grüße
Joh
der Anlagenprüfer sollte sich noch einmal mit den VDE-Normen befassen.
Wenn sich in dem besagten Stromkreis ein RCD befindet (z.B. 30mA) kann man die maximal zulässige Schleifenimpedanz wie Folgt berechnen:
Zs = 230V/ 30mA = 7667Ohm (siehe VDE 0100-410, Abschnitt 411.4.4
Ein Fehlerstrom von 30mA führt nach spätestens 0.3s zur Auslösung des RCDs (siehe VDE 0664-10, Tabelle 1).
Wenn es sich um einen Endstromkreis im TN-System (≤32A) handelt, wird die geforderte Abschaltzeit von 0.4s bis zum Erreichen einer Schleifenimpedanz von 7667Ohm eingehalten, der gemessene Wert von 2.15Ohm ist also TOP (und die Netzinnenimpedanz von 0.44Ohm ist auch nicht außergewöhnlich!)
Aus diesem Grund steht in VDE 0100-600 in Abschnitt 61.3.6.1 unter Anmerkung 1 zum TN-System folgendes:
Wenn Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit I∆N ≤ 500 mA als Abschalteinrichtung eingesetzt werden, ist die Messung der Fehlerschleifenimpedanz im Allgemeinen nicht erforderlich.
Ich würde hier in jedem Fall auf eine Korrektur des Prüfberichtes bestehen!
Grüße
Joh
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Re: Schleifenimpedanz und RCD
Beitragvon Me1978 » Do 20. Okt 2016, 17:24
Ich stimme Joh zu.
Der Herr vom TÜV lebt hinterm Mond und kennt die VDE wohl nicht
Allerdings meine ich statt < 500mA dass ich < 30mA gelesen zu haben... Ist aber auch egal
Grüße Me1978
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Re: Schleifenimpedanz und RCD
Beitragvon Nordmän » Fr 21. Okt 2016, 10:00
Hallo,
wenn Schleifenimpedanz (L-PE) 2,15Ohm und Netzinnenwiderstand (L-N) 0,44Ohm am gleichen Anschluss gemessen wurden, würde ich mir schon Gedanken machen.
Denn in den meisten Fällen haben Schutz- und Neutralleiter den gleichen Querschnitt, die gleiche Länge, das gleiche Leitermaterial und die gleiche Anzahl an Klemmen.
Wenn also die Schleifenimpedanz um ein vielfaches höher ist, als die Netzinnenimpedanz kann dies ein Hinweis auf eine fehlerhafte Klemmstelle sein.
Es ist natürlich auch mit ausschlaggebend, welche Messverfahren angewendet wurden, da viele Elektriker die Schleifenimpedanz hinter einem RCD mit 15mA messen, was zu nicht gerade aussagekräftigen Messergebnissen führen kann.
wenn Schleifenimpedanz (L-PE) 2,15Ohm und Netzinnenwiderstand (L-N) 0,44Ohm am gleichen Anschluss gemessen wurden, würde ich mir schon Gedanken machen.
Denn in den meisten Fällen haben Schutz- und Neutralleiter den gleichen Querschnitt, die gleiche Länge, das gleiche Leitermaterial und die gleiche Anzahl an Klemmen.
Wenn also die Schleifenimpedanz um ein vielfaches höher ist, als die Netzinnenimpedanz kann dies ein Hinweis auf eine fehlerhafte Klemmstelle sein.
Es ist natürlich auch mit ausschlaggebend, welche Messverfahren angewendet wurden, da viele Elektriker die Schleifenimpedanz hinter einem RCD mit 15mA messen, was zu nicht gerade aussagekräftigen Messergebnissen führen kann.
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Re: Schleifenimpedanz und RCD
Beitragvon vivikev » Fr 21. Okt 2016, 11:49
Moin zusammen,
Um welche Netzform handelt es sich hier? Sollte es ein TT Netz sein ist dieser Wert gar nicht so unüblich!
Sollte es sich um ein TN Netz handeln würde ich mal eine andere Steckdose nehmen die am gleichen SK hängt falls es um eine Steckdose geht!
Sollte der Wert annähernd gleich sein würde ich mal den Abgang überprüfen oder eine Isomessung machen.
Um welche Netzform handelt es sich hier? Sollte es ein TT Netz sein ist dieser Wert gar nicht so unüblich!
Sollte es sich um ein TN Netz handeln würde ich mal eine andere Steckdose nehmen die am gleichen SK hängt falls es um eine Steckdose geht!
Sollte der Wert annähernd gleich sein würde ich mal den Abgang überprüfen oder eine Isomessung machen.
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Re: Schleifenimpedanz und RCD
Beitragvon Anlagenretter » Fr 21. Okt 2016, 11:50
Hallo Leute,
ich bedanke mich für eure schnellen Antworten.
Ist schon mal schön, dass ihr das genau so seht.
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Ist schon mal schön, dass ihr das genau so seht.
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Re: Schleifenimpedanz und RCD
Beitragvon Nordmän » Fr 21. Okt 2016, 12:29
vivikev hat geschrieben: Um welche Netzform handelt es sich hier? Sollte es ein TT Netz sein ist dieser Wert gar nicht so unüblich!
Sollte es sich um ein TN Netz handeln würde ich mal eine andere Steckdose nehmen die am gleichen SK hängt falls es um eine Steckdose geht!
@vivkev
Da hast du recht, ich habe halt hauptsächlich mit TN-Systemen zu tun.
Daher läuten bei mir immer die Alarmglocken, wenn ich solche Werte sehe.
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