Hallo Leute.
Bin am verzweifeln mit einem Stromkreis. Alle FI`s hier schaffen die Prüfung mit einem Gossem Metrawatt Metraline RCD. Bis auf einen.
Der besagte FI schützt einige Maschinen in ca 5-8m problemlos. Habe ein 4 mm² Leitung für eine kleine Verteilung gezogen (ca. 20m) und rdan gehängt. Die Verteilung wird kaum belastet. Der Spannungsabfall beträgt ca. 0,2 V bei belasteter Verteilung. Impedanz laut Metraline 2 Ohm. Klemmenverbindungen wurden von mir mehrfach geprüft. Der FI wurde auch schon zum testen getauscht.
Dennoch benötigt der Stromkreis bei Sinus 284 ms. Bei pulsierendem Gleichstrom länger wie 300ms (Metraline misst nur bis 300ms). ist ein TYP A. 30mA Id.
Er löst zwar aus (!), aber bei 300ms bleibt die Anzeige stehen und nicht bestanden. Bei TT-Netzen ist doch alles über 0,2 eh schon zu hoch, oder?
Zur besseren Einschätzung meiner Person:
ich habe nur einen Gesellenbrief, bin aber der einzige Elektriker hier im Betrieb und habe niemanden den ich fragen kann. Muss also so verantwortungsbewusst und kompetent meine Arbeit erledigen, als wäre ich Meister.
Wäre schön wenn ich von euch Hilfe bekäme. Vielen Dank.
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Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Meisel.ingo » Mo 15. Mai 2017, 17:22
Wie hoch ist denn der schutzleiterwiderstand bzw. der anlagenerder?
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Joh89 » Di 16. Mai 2017, 09:44
Hi Pedro,
2 Ohm für die komplette Fehlerschleife inkl. Anlagenerder ist im TT-System ein ungewöhnlich niedriger Wert. Würde an der Stelle nochmals ansetzen und den Widerstand vom Anlagenerder messen (z.B. mit der Citymessung - ist an einfachsten). Die Auslösezeiten für "normale RCDs" liegen beim einfachen Differenzstrom bei max. 300ms. Daher vermute ich, dass der Erderwiderstand inkl. angeschlossenem PE größer als 7000 Ohm ist.
Grüße
Joh
2 Ohm für die komplette Fehlerschleife inkl. Anlagenerder ist im TT-System ein ungewöhnlich niedriger Wert. Würde an der Stelle nochmals ansetzen und den Widerstand vom Anlagenerder messen (z.B. mit der Citymessung - ist an einfachsten). Die Auslösezeiten für "normale RCDs" liegen beim einfachen Differenzstrom bei max. 300ms. Daher vermute ich, dass der Erderwiderstand inkl. angeschlossenem PE größer als 7000 Ohm ist.
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Meisel.ingo » Di 16. Mai 2017, 10:01
Moderne anlagenerder sollen 15 Ohm schaffen, was schon enorm gut ist. Der anlagenerder muss kleiner/gleich: 50V:30mA= 1666,67ohm haben. Meine Vermutung ist auch das der anlagenerder zu hochohmig ist.
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Pedro » Di 16. Mai 2017, 11:35
Danke für den Input.
habe mich damit befasst. War mir neu (die City-Methode). Wieder was gelernt. :-)
Also Messung Aussenleiter zum PE. Genau das macht das Gossen Metrawatt Metroline RCD ja.
Also misst er über den Boden, über den EVU-Trafo.
Ich habe hier nur Werte von 0-2 Ohm in der Firma. Nicht mehr.
Aber das wundert mich nicht.
1. Die Firma ist an der Donau. Das nennt man hier Gäuboden. Extrem Ertrags-reich (hier leben die reichsten Bauern).
2. Direkt unter der Firma läuft eine Grundwasserader die wir mit einer Brunnenpumpe nutzen. Der Brunnen befindet sich in einer der Hallen (wie urig). der Boden ist also nie trocken. Durch den Gäuboden extrem mineralhaltig.
3. Das Trafohäuschen ist ca. 30 m Luftlinie von unserer Einspeisung entfernt.
Wäre das eine Erklärung für den niedrigen Wert?
habe mich damit befasst. War mir neu (die City-Methode). Wieder was gelernt. :-)
Also Messung Aussenleiter zum PE. Genau das macht das Gossen Metrawatt Metroline RCD ja.
Also misst er über den Boden, über den EVU-Trafo.
Ich habe hier nur Werte von 0-2 Ohm in der Firma. Nicht mehr.
Aber das wundert mich nicht.
1. Die Firma ist an der Donau. Das nennt man hier Gäuboden. Extrem Ertrags-reich (hier leben die reichsten Bauern).
2. Direkt unter der Firma läuft eine Grundwasserader die wir mit einer Brunnenpumpe nutzen. Der Brunnen befindet sich in einer der Hallen (wie urig). der Boden ist also nie trocken. Durch den Gäuboden extrem mineralhaltig.
3. Das Trafohäuschen ist ca. 30 m Luftlinie von unserer Einspeisung entfernt.
Wäre das eine Erklärung für den niedrigen Wert?
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Joh89 » Di 16. Mai 2017, 13:02
Deshalb darf man den Anlagenerder nie für sich allein betrachten, sondern immer im Zusammenhang mit dem daran angeschlossenen PE und den Übergangswiderständen aller darin enthaltenen Verbindungen.
Wenn also das RCD bereits getauscht wurde und immer noch eine Auslösezeit von mehr als 300ms auftritt, dann wundert es mich schon, denn die Geräte müssen ja nach spätestens 300ms auslösen, wenn z.B. beim 30er RCD ein Fehlerstrom von 30mA fließt. Vielleicht nimmst du mal Kontakt zum Hersteller des RCDs auf. Manchmal haben die auch noch einen guten Tipp. Meine Erfahrung zeigt, dass die Hersteller sehr hilfsbereit sind.
Grüße
Joh
Wenn also das RCD bereits getauscht wurde und immer noch eine Auslösezeit von mehr als 300ms auftritt, dann wundert es mich schon, denn die Geräte müssen ja nach spätestens 300ms auslösen, wenn z.B. beim 30er RCD ein Fehlerstrom von 30mA fließt. Vielleicht nimmst du mal Kontakt zum Hersteller des RCDs auf. Manchmal haben die auch noch einen guten Tipp. Meine Erfahrung zeigt, dass die Hersteller sehr hilfsbereit sind.
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Pedro » Mi 17. Mai 2017, 15:14
Ah danke für den Tipp.
Ich habe gerade eine Vergleichsmessung für euch parat. Ganz Frisch.
Ein Uralter AEG Elfa HFI 63/0,3 SK, Typ A.
Auslösezeit in bei 1I delta n:
Sinusförmig 0°: 39 ms
Pulsstrom 0°: 27 ms
Pulsstrom 180°: 28 ms
I Rampe bei Sinus 180°: 183 mA
UbV: 0,0V
Impedanzschleife: 1 Ohm
Prüfung 1/2 I delta n: Alle Stromformen-Typen ok.
Sehen die Werte nicht eher nach einem extrem niedrigen Erderwiderstand aus?
Ich habe gerade eine Vergleichsmessung für euch parat. Ganz Frisch.
Ein Uralter AEG Elfa HFI 63/0,3 SK, Typ A.
Auslösezeit in bei 1I delta n:
Sinusförmig 0°: 39 ms
Pulsstrom 0°: 27 ms
Pulsstrom 180°: 28 ms
I Rampe bei Sinus 180°: 183 mA
UbV: 0,0V
Impedanzschleife: 1 Ohm
Prüfung 1/2 I delta n: Alle Stromformen-Typen ok.
Sehen die Werte nicht eher nach einem extrem niedrigen Erderwiderstand aus?
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Re: Zu hohe Auslösezeit RCD im TT-Netz
Beitragvon Joh89 » Mi 17. Mai 2017, 15:40
Die Werte sehen gut aus.
Demnach ist der Erderwiderstand nicht zu groß.
Gehe mal davon aus, dass die Vergleichsmessung in einem anderen Stromkreis/mit einem anderen PE stattgefunden hat.
Wenn wir jetzt von einem intakten RCD ausgehen, bliebe nur noch der Schutzleiter mit seinen Verbindungen (bis zur Erdungsschiene) in dem Problemstromkreis als Fehlerquelle übrig.
Grüße
Joh
Demnach ist der Erderwiderstand nicht zu groß.
Gehe mal davon aus, dass die Vergleichsmessung in einem anderen Stromkreis/mit einem anderen PE stattgefunden hat.
Wenn wir jetzt von einem intakten RCD ausgehen, bliebe nur noch der Schutzleiter mit seinen Verbindungen (bis zur Erdungsschiene) in dem Problemstromkreis als Fehlerquelle übrig.
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