Elektromeister Elektriker Forum - Fachwissen teilen und lernen

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, mein Heimnetzwerk etwas aufzurüsten und stehe vor der Kabelwahl für die Hauptverbindungen. Aktuell nutze ich größtenteils Cat 6a, aber ich frage mich, ob es für die längeren Strecken, zum Beispiel vom zentralen Switch ins Büro oder zum Medienserver im Keller, nicht langsam Zeit für Glasfaser wäre.

Ich habe mich schon etwas eingelesen und gesehen, dass Cat 7/8 zwar hohe Bandbreiten verspricht, aber die Verlegung und die nötigen Komponenten (spezielle Patchfelder, Dosen, Stecker) doch aufwendiger und teurer sind. Bei Glasfaser reizen mich die Reichweite und Störunanfälligkeit, aber der SFP-Transceiver-Dschungel und die vermeintliche Empfindlichkeit der Fasern schrecken mich noch etwas ab.

Lohnt sich eurer Meinung nach der Aufpreis und Aufwand für Glasfaser im ambitionierten Heimbereich, wenn die Strecken ca. 20-40 Meter betragen? Oder reicht Cat 7/8 für 10 GBit/s und eventuell auch höhere Standards in den nächsten Jahren völlig aus? Gibt es da vielleicht auch gute "Plug-and-Play"-Glasfaser-Lösungen für den Nicht-Profibereich oder bewährte Hybrid-Strategien, die ihr empfehlen könntet?

Bin gespannt auf eure Praxiserfahrungen und Ratschläge! Danke schon mal!

Hey flotterotto,

Die Frage kenne ich nur zu gut, stand ich auch vor! Für 20-40 Meter im Heimnetz und mit Blick auf 10 GBit/s und mehr, würde ich persönlich tatsächlich zu Glasfaser tendieren, gerade für deine Backbone-Strecken.

Cat 7/8 ist zwar auf dem Papier schnell, aber die speziellen Komponenten sind echt nervig und teuer, ohne dass man einen riesigen Mehrwert über gutes Cat 6a für kurze Distanzen hat. Und wenn du wirklich zukunftssicher sein willst, stößt Kupfer irgendwann an seine Grenzen, auch wenn es theoretisch 25/40G kann.

Bei Glasfaser (LC-Stecker, OM3/OM4) ist der "SFP-Dschungel" für 10G gar nicht so wild. Ein paar passende SFP+ Transceiver und fertig. Fertig konfektionierte Kabel sind robust genug für die Verlegung im Haus und machen das Ganze echt plug-and-play. Die Störunanfälligkeit ist ein riesiger Bonus.

Ich würde vorschlagen: Glasfaser für die langen Backbone-Verbindungen und für die Endgeräte dann weiterhin Cat 6a. Das ist ein super Hybrid-Ansatz.

Viel Erfolg beim Aufrüsten!

Hey, vielen Dank für die super Rückmeldung! Das beruhigt mich ja schon mal, dass ich mit meinen Überlegungen nicht allein bin und du Ähnliches durchgemacht hast.

Deine Argumente gegen Cat 7/8 und für Glasfaser, besonders was die "nervigen Komponenten" angeht, leuchten mir echt ein. Und dass der SFP-Dschungel für 10G gar nicht so wild ist, nimmt mir auch etwas die Angst. Den Hybrid-Ansatz mit Glasfaser als Backbone und Cat 6a für die Endgeräte finde ich auch sehr praktikabel. Klingt nach einem guten Plan für mein Upgrade! Danke nochmal!