Elektromeister - Elektro - Forum

Sehr geehrte Foren Mitglieder,

seit dem 01.10.2016 wurden die VDE Schriften 0100-443/534 erneuert. Diese besagen, dass in Neuanlagen speziell in Wohngebäuden ein Überspannungsschutz gefordert wird.

Mehr Informationen findet ihr hier: https://www.dehn.de/de/din-vde-0100-443-534-neue-ueberspannungsschutznorm.

Heißt das ein Kombiableiter in die UV?
Oder muss ich dann an den Steckdosen noch den Feinschutz installieren?

Hallo Street Style03,

siehe hierzu:
http://www.dehn.de/sites/default/files/uploads/dehn/pdf/sonderdruck/sd88_d_ueberspannungsschutz-niederspannungsanlagen.pdf

Prüfklasse und Einbauort der SPDs
Die Mindestanforderung zum Schutz bei blitzbedingten Überspannungen lautet weiterhin, dass Typ 2 SPDs so nah wie möglich am Speisepunkt der elektrischen Anlage installiert werden müssen.
Bei Gebäuden mit einem äusseren Blitzschutzsystem (LPS) oder falls der Schutz gegen Auswirkungen direkter Blitzeinschläge anderweitig gefordert wird, sind Typ 1 SPDs vorgeschrieben.
Werden bauliche Anlagen ohne äußeres Blitzschutzsystem durch eine Niederspannungsfreileitung versorgt, so fordert die VDE 0100-534 den Einbau von Typ 1 SPD....

Gruß
Siplex

Fakt ist das auf jeden Fall ein Überspannungsschutz (SPD) direkt an die Sammelschienen neben dem SLS - Schalter. Um einen richtigen Schutz zu gewährleisten darf das zu schützen bzw. die zu schützenden Betriebsmittel nicht weiter als 10 Meter vom SPD entfernt sein. Ansonsten sind zusätzliche Überspannungsschutzeinrichtungen in der nähe des Betriebsmittels zu installieren.

Beispiel aus der Praxis:

Doppelhaushälfte - Zählerschrank befindet sich im EG im Flur. Dort ist der eigentliche SPD eingebaut. Um umkreis von 10 Metern wären damit alle Betriebsmittel geschützt. Nun ist es so, dass die Partei oben ganz hinten einen Weg von ca. 15 Meter hat, somit müsste ich jetzt im Unterverteiler oben einen zusätzlichen Schutz vor dem F.I für die Oberwohnung installieren. Das heißt ich komme mit meinen 3 Phasen an die Überstromschutzeinrichtung und gehe parallel weiter auf den F.I.

Wichtig ist hierbei das auch die SPD die sich in dem Zählerschrank befindet einmal mit dem PEN Leiter (Wenn TNC System) und einmal mit der Haupterdungsschiene verbunden wird.

Die zusätzlichen Überspannungsschutzeinrichtungen sind mit dem örtlichen Potentialausgleich zu Erden.

Wird ja immer mehr was gefordert wird.
Bin mal gespannt wann die Brandschutzschalter im Einfamilienhaus Pflicht werden

Oder eventuell Sicherheitsbeleuchtung im EFH *lach*

Halte die generelle Forderung nach Überspannungs-Schutzeinrichtungen in Wohngebäuden für vollkommen überzogen. Da stellt sich schnell die Frage, wer da wohl im Normenausschuss gesessen hat?

Immerhin, für die Umsetzung der VDE 0100-443:2016-10 wird uns eine lange Übergangsfrist zugestanden: 14.12.2018

Grüße

Joh

Naja ich denke mal da werden Versicherungen Druck gemacht haben.
Beispiel du hast ein Überspannungsschutz und dir sterben Geräte wegen überspannung aus irgendeinem Grund, dann wird die Versicherungen sagen wir bezahlen nicht es ist ja ein Überspannungsschutz vorhanden also können die Geräte deswegen nicht kaputt gegangen sein

Gut möglich, wahrscheinlich aufgrund der in den letzten Jahren sich verschlechternde Wetterlage wo auch viele Blitze in Häuser eingeschlagen haben. Nun ja und wenn dann die Hauseigentümer eine Blitzschutzversicherung abgeschlossen haben und Geräte im Wert von mehreren hundert oder sogar Tausend Euro sagen auf wiedersehen, ja dann gehe ich ebenfalls Stark davon aus das die Versicherungen da druck gemacht haben.

Zudem sollte jede Blitzschutzanlage aber auch nach dem 3 Stufen Prinzip installiert werden um wirklich einen umfangreichen Schutz zu bieten.

Moment Blitzschutz und Überspannungsschutz sind zwei paar Schuhe,
hast du einen Blitzschutz an deinem haus muss die Anlage ganz anders aufgebaut werden.
Überspannungsschutz ist nur der Ableiter auf den Stromschienen neben den SLS Schaltern