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Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: So 26. Jun 2016, 14:09
von StromEde
@ Joh89, ich versuch es noch mal wegen dir: Die Eigenverantwortung als E-Monteur wird dir kein Arbeitgeber oder Projektbeauftragter abnehmen, wenn er deine schriftl. Einstufung als EFK nach DIN VDE > Fachabschluss nach DIN VDE 1000-10 erforderlich < als Grundlage für z.B. ein Bewerbung wie auf diese Stelle hier >
http://www.stepstone.de/stellenangebote ... 2&ssaPOR=2
unsinnigerweise voraussetzt! Woher soll der Bewerber auch wissen, was sich dort in der Firma so alles elektrotechnisch abspielen könnte? Die Personaler oder Fachverantwortlichen tun sich da immer wieder sehr leicht, einfach mal ein paar Phrasen ins Web zu klopfen, um sich selber aus der Verantwortung zu bugsieren!
Genau die gleichen Vorgaben waren es Ende vorigen Jahres für eine Produktionsanlage, wo sich der Fachleiter einfach nicht mit der Prüfung seiner Kandidaten, die er als Mechatroniker haben, auch beschäftigen wollte.
Das lief dann auf Fremdvergabe an eine Zeitarbeitsfirma hinaus, u. die können ja wohl noch weniger irgendetwas fachlich einschätzen.
Den fachlichen Sachverhalt hat ein Personal- und Fachverantwortlicher zu prüfen, u. genau bei diesen Typen liegt diese Verantwortung in der Kompetenz das weg- oder weiterzudelegieren.
Eine EFK wird nicht von sich selbst aus den Status dazu bekommen, sondern nur von seinem fachl. und Personal-Vorgesetzten. Als externer Bewerber oder Alleinunterhalter ist man da auf aussichtslosem Posten.
Nun endlich verstanden?

Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: So 26. Jun 2016, 15:02
von Joh89
@ StromEde: verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht. Die VDE 1000-10 legt die Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen fest, hier wird mit wenigen Worten beschrieben, welche Fähigkeiten jemand besitzen muss um in unserem Beruf arbeiten zu dürfen. Unterschieden wird hier auch zwischen EFK und verantwortlicher EFK. In deinem Job-Angebot wird eine ganz normale Monteurtätigkeit (mehrjährige Berufserfahrung) angeboten nicht mehr und nicht weniger, da steht nix von Fachverantwortung. So, und ob DU jetzt als EFK geeignet bist musst ersteinmal DU selber entscheiden und dann ggf. eine Bewerbung einfädeln. Der Unternehmer, der dich einstellt muss sich danach vergewissern, ob du wirklich für die ausgeschriebene Tätigkeit (EFK) geeignet bist. Im Normalfall wird das die verantwortliche EFK übernehmen. Das ist die sog. "Unternehmerverantwortung". Dafür wird ja die Probezeit genutzt. Wenn du oder die verantwortliche EFK feststellst, dass in einem bestimmten Aufgabenbereich eine Weiterbildung erforderlich ist, muss das eben angesprochen werden.

Grüße

Joh

Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: So 26. Jun 2016, 19:02
von StromEde
In dem Fall einer Bewerbung würde ich im Vorfeld erst einmal prüfen, ob es dort überhaupt eine VEFK gibt! In den allermeisten Fällen nämlich nicht! Sonst käme auch nicht so eine Frage oder Anspruch in diesen Ausschreibungen.
Was ich für mich selbst fachlich einschätze, interessiert i.d.R. keinen um mich herum, weder Arbeitgeber noch Projektleiter.
Apropo Unternehmerverantwortung: wer seinen FachPersonalbedarf dann über einen Personaldienstleister abwickelt, der hat seine Verantwortung als Unternhemer deutlich unter Beweis gestellt.

Der Satz hier von dir: "Der Unternehmer, der dich einstellt muss sich danach vergewissern, ob du wirklich für die ausgeschriebene Tätigkeit (EFK) geeignet bist." zeigt dass du vllt. fachlich, aber noch nicht persönl. auf der Höhe der aktuellen Berufslage bist.
Eine Probezeit ist nicht die Zeit zur Prüfung auf fachliche Passgenauigkeiten, denn bei Arbeitsantritt muß der neue Mitarbeiter schon sämtliche Vorausetzungen heutzutage erfüllen. Oder warum meinst du, sind so viele gleichartige Stellenauschreibungen immer sehr lange offen? Weil sich zeitnah kein fachlich geeigneter Bewerber findet?
Bzgl. Weiterbildung und erforderlich: wenn der Ausschreibende das so einplanen würde, fallen mir danebene noch so viele Erklärungen wider dessen auf
> Fertigkeiten in Mechanik, im Drehen, Fräsen, Schweißen wünschenswert
> Selbstständigkeit = sich selbst und ständig weiterbilden u. den AG damit nicht behelligen, ist heutzutage ja alles schon so möglich!
> Optimierung und Weiterentwicklung des Produktionsablaufes, Unterstützung der Produktion = schöner Anspruch an eine EFK, Traumdenken und -Wünsche jedes AG
> Anfertigung von Einzel- und Sonderkonstruktionen = Herstellung von Anlagen u. Geräten elektr. Natur?
So und so ähnlich sind sehr viele Stellen zu finden, und selbst hier im Forum habe ich erst gestern wieder eine n von letzter WEoche gesichtet. Darüber könnte man dann den nächsten Thread starten.
Als Abschluß des Ganzen: die fachliche Eignung sagt noch lange gar nichts über die persönliche aus, aber diese ist es, welche der AG für seine Entscheidung heranzieht.
AG sind auch nur Menschen, die entscheiden aber nicht nach überwiegend fachl. Kriterien, sonst gäbe es ja den Fachkräftemangel auch nicht.
Für mich ist das Thema eigentl. schon beantwortet, bis auf die einen Frage an Nordmän.

Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: So 26. Jun 2016, 20:10
von Joh89
@ StromEde: kann jetzt nicht nachvollziehen, wie du darauf kommst, dass mir die aktuelle Berufslage fremd ist? Ich kann nur sagen, sie war nie besser! Wir gehen doch nicht als Bittsteller in ein Vorstellungsgespräch. Wenn ich mich auf eine Stelle bewerbe, dann will ich meine Vorstellungen durchsetzen - andernfalls nehme ich den Job nicht. Aus meiner Erfahrung wissen viele Arbeitgeber ganz genau was sie an einem guten MA haben. In meinem Fall zahlt der Arbeitgeber z.B. alle Kosten im Zusammenhang mit der Meisterschule und räumt mir zusätzlich ausreichend Zeit ein für die Schule zu lernen.

Grüße

Joh

Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: So 26. Jun 2016, 20:28
von StromEde
"kann jetzt nicht nachvollziehen, wie du darauf kommst, dass mir die aktuelle Berufslage fremd ist?"
nur jetzt weiter von dir
"Ich kann nur sagen, sie war nie besser! Wir gehen doch nicht als Bittsteller in ein Vorstellungsgespräch."
erster Beweis, dass dein erster Satz hier oben drüber nicht ganz der Realität entspricht!
"Wenn ich mich auf eine Stelle bewerbe, dann will ich meine Vorstellungen durchsetzen
das hat neben dir sicherlich jeder Bewerber so in seinem Blickfeld!
" - andernfalls nehme ich den Job nicht."
ganz falsch, die Entscheidung triffst nicht du sondern der AG oder dessen Personaler!
weiter so ein wenig Wunschdenken von dir
"Aus meiner Erfahrung wissen viele Arbeitgeber ganz genau was sie an einem guten MA haben."
außer LohnKosten erstmal gar nichts, ewtas sehr kritisch ausgedrückt.
Denn jeder ist ersetzbar, heißt es von dort immer und immer wieder, wieso solle man also gerade dich oder einen fachlich so guten MA einstellen, wenn die Ansprüche doch sowieso alle gleich erfüllen?
Dann kann es nur noch am Faktor Lohn als Vergütung oder an anderen Umständen liegen.

Jetzt dein Bsp. mal erklärt
"In meinem Fall zahlt der Arbeitgeber z.B. alle Kosten im Zusammenhang mit der Meisterschule und räumt mir zusätzlich ausreichend Zeit ein für die Schule zu lernen."
Soll ich dazu meine Übersetzung der Personallage bei euch hier preisgeben?
Da muß schon ganz schön die Hütte brennen wenn die Firma auf eigene Kosten einen internen Mitarbeiter solche Unterstützung angedeihen lässt. Oder hat bisher erfolglos auf dem Arbeitsmarkt keinen gefunden. Also das spricht dann auch für dich und deine Firma, aber solche Konstellationen sind höchst selten, und wenn dann auch noch mit einem gewissen Nachgeschmack verbunden.
Denn genau mit solchen Floskeln suchen, u.a. hier in der Region, gewisse Fachfirmen größeren Ausmaßes, schon seit Jahren Elektroniker, und finden wohl keine?

Gruß StromEde

Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: Di 28. Jun 2016, 10:49
von MnuElektro
Hallo StromEde,
habe schon viiiele Jahre Berufserfahrung und so manchen schlechten Arbeitgeber erlebt. Aber deine pessimistischen Darstellungen kann ich nicht bestätigen. Hier muss ich Joh89s Aussagen unterstützen. Es gibt sie tatsächlich, die guten Arbeitgeber, die Wert auf ständige Weiterbildung und eine gute Unternehmenskultur legen. Diese Unternehmen haben begriffen, dass Qualität in der Arbeit nur von gut ausgebildeten und geschätzten Mitarbeitern, die sich einbringen dürfen, erbracht wird. Ebenso kann ich nur bestätigen, dass die Probezeit schon dafür genutzt werden muss um die realen Fähigkeiten eines neuen Mitarbeiters einzustufen. Diese Verantwortung kann einem Unternehmen niemand nehmen.

Re: 1000 Volt Berechtigung

Verfasst: Do 28. Jul 2016, 22:44
von StromEde
Ersetze Pessimismuß mit Berufs- und Lebenserfahrung und du hast keine weiteren Fragen!
Ein schlechter AG wäre auch nicht lange betriebsfähig, also die Beurteilung ob gut oder schlecht ist eine Frage des Standpunktes.
In einer Firma, die durchweg gut bezahlt, heißt das noch lange nicht, dass alles easy und prima läuft.
Es gibt Konzerne, da verbucht man den guten Lohn auch als Ausgleich wie Schmerzensgeld, u. da spielt nicht jeder gern mit!
MnuElektro hat geschrieben: Es gibt sie tatsächlich, die guten Arbeitgeber, die Wert auf ständige Weiterbildung und eine gute Unternehmenskultur legen.

alles nur über den Kamm geschorene Verallgemeinerung, denn
MnuElektro hat geschrieben: Diese Unternehmen haben begriffen, dass Qualität in der Arbeit nur von gut ausgebildeten und geschätzten Mitarbeitern, die sich einbringen dürfen, erbracht wird.

Gute Ausbildung ist einen persönliche Frage jedes Mitarbeiters, die muß er für sich selber klären. Du kannst nämlich Leuten, die nicht wollen oder können, auch nichts wirklich beibringen, das muß von denen selber kommen, wo wir beim nächsten Punkt wären. Zufriedene Mitarbeiter kümmern sich i.d. Regel selber um ihre Quali und Fortbildung. Wenn da der AG das Händchen halten muß, sagt das eigentl.l nur, dass die Leute nicht selber fähig dazu sind!
Und Quereinsteiger wie Fachfremde mußte man schon immer aufwändig nachqualifizieren, die haben aber auch kein wirkliches Interesse an fachlich guter Arbeit. Die sind nur wegen der besseren Umstände wie höheren Lohn u. weniger Streß oder keiner Drecksarbeit dort.

Bzgl. deines Einwurfes auf die Probezeit: es haben schon sehe viele clevere Trantüten geschafft diese erfolgreich durchzustehen, wenn es genügend Kohle u. Möglichkeiten gibt reißt sich da jeder Depp zuammen. Erst nach der PZ zeigt sich dann fataler Weise was der Typ eigentl. wert ist, wenn man ihn dann eigenständig losschickt u. nichts als pure Enttäuschungen kommen. Was deiner Erklärung voll zuwider läuft, man kann nicht die PZ nutzen um zu erkennen was der kann, das sieht man schon in den ersten Wochen! Aber meist ist das Verhalten das A und O und damit punkten alle Lowperformer hervorragend. Die PZ ist die Möglichkeit für den AG den Kandidaten schnell wieder loszuwerden, aus welchen Gründen auch immer.
MnuElektro hat geschrieben: Diese Verantwortung kann einem Unternehmen niemand nehmen.
Was soll der Satz eigentlich sein, das ist doch wohl ein Witz!
Verantwortung gibt es heute nicht mehr, u. schon gar nicht ggü. der Belegschaft, außer dass man denen ihren Lohn zahlen muß! Seit der massenhaften Einführung der Leiharbeit und dem Wegfall der Ausbildungszwanges (den gab es ja wohl so noch nie) darf man unter Verantwortung nur die der GF ggü. sich selber sehen.
Sie verantworten ggü. sich selber ihre Daseinsgrundlage.