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Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 14:49
von Kniemand
Hallo,

ich bin zurzeit in einigen Großküchen unterwegs. (TN-S)
Dort besteht das Problem das die etwas älteren Kochkessel und Waschmaschinen hin und wieder die vorgeschalteten FI´s auslösen.
Die Maschinen sind alle fest angeschlossen.
Die Abschaltbedingungen werden durch LSS / teils gG Sicherungen erfüllt.
Ich bin der Meinung das die RCD´s (großteils 30mA, teils 0,3A) nicht zwingend notwendig sind und bin daher dazu geneigt diese auszubauen.
Oder gibt es inzwischen irgend eine Neuerung laut welcher ich dort FI´s benötige ?

Danke im voraus.
Mfg

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 19:34
von Christian1983
Nabend,

Wie sieht denn der Antrieb der Waschmaschinen aus?

FU - Antrieb?

Wann wurden die Geräte zum letzten mal einer VDE Messung 0100 701/702 unterzogen?
Gibt es Protokolle?
Wenn ja, wie hoch war der Schutzleiterstrom?
Wie hoch war der Berührungsstrom?

Ich würde NIEMALS ohne og Fragen abzuklären einen FI (ersatzlos) aus einer bestehenden Anlage entfernen!!!


Gruß

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 22:22
von street style03
Fest angeschlossene Geräte werden nicht nach 0701 0702 geprüft.
Vielleicht mal anfragen ob bei den Geräten ein anderer RCD verbaut werden muss bei unseren Waschmaschine in einem Klinikum mindestens Typ F

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 08:34
von Kniemand
street style03 hat geschrieben:Fest angeschlossene Geräte werden nicht nach 0701 0702 geprüft.
Vielleicht mal anfragen ob bei den Geräten ein anderer RCD verbaut werden muss bei unseren Waschmaschine in einem Klinikum mindestens Typ F


Genau.
Bei der Waschmaschine hätte ich jetzt auf einen 0,3A FI umgerüstet entsprechend des Handbuchs.
Die Kochkessel sind eigentlich der Hauptgrund meiner Frage.
Diese wurden Natürlich im Rahmen der Ortsfesten Prüfung geprüft. (ich habe entsprechend auch nochmal nachkontrolliert)
Sie werden auch von einem Küchenservice gewartet.
Ich soll halt das Problem mit den FI Auslösungen lösen.
Bei den "Problem-Maschinen" habe ich unter Volllast per Stromzange einen Schutzleiterstrom von ca. 0,2-0,3A gemessen.
Da löst der vorgeschaltene 0,3A FI natürlich manchmal aus.

Im Elektro Praktiker 05 oder 07, wurde diese Frage halt mal ausdrücklich beantwortet, damit dass im TN-S System bei Großküchen Festanschlüssen keine FI Pflicht besteht und dass aufgrund der hohen Ableitströme daher oft drauf verzichtet wird. (solange die Abschaltbedingungen z.B. durch LSS gewährleistet werden)
Mir stellt sich nun die Frage ob das immer noch so in Ordnung ist, der Artikel ist inzwischen 10+ Jahre alt.
Rein von der Norm her würde ich sagen - ja.
Ich wollte halt wissen ob es hier andere Meinungen dazu gibt...

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 08:50
von street style03
Hallo,
gibt es da eine Hausinterne Vorschrift die einen RCD vorschreibt?
Ansonsten kann bei Festanschlüssen auf einen RCD verzichtet werden

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 14:46
von Christian1983
@street Style

Danke für die Info, dass wusste ich nicht!

Aber man kann ja mittels Stromzangen und dem entsprechenden Messgerät eine Sicherheitsmessung nach VDE xyz an diesen Geräten vornehmen.

Ich für meinen Teil, finde einen Schutzleiterstrom von 0,2 - 0,3 Ampere schon recht bedenklich für einen Kochkessel.
Ich meine, ok, das liegt in der Norm, aber wo soll der bei einem Gerät, wie einem Heizkessel herkommen?

Ich würde da trotzdem mal die Prüfung der "Problemgeräte" beauftragen, bevor ich gleich eine Schutzeinrichtung ausbaue.

Eventuell ist da ein Entstörfilter nahe dem Exitus!?


Gruß

Christian

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 14:51
von street style03
Ich kenne 10mA als Grenze. Danach müssen zusätzliche Maßnahmen wie extra PA realisiert werden

Re: Großküchen Kochkessel - FI ?!

Verfasst: Do 8. Jun 2017, 07:46
von Kniemand
Hallo,

danke für die ausführlichen antworten.

Christian1983 hat geschrieben:@street Style

Danke für die Info, dass wusste ich nicht!

Aber man kann ja mittels Stromzangen und dem entsprechenden Messgerät eine Sicherheitsmessung nach VDE xyz an diesen Geräten vornehmen.

Ich für meinen Teil, finde einen Schutzleiterstrom von 0,2 - 0,3 Ampere schon recht bedenklich für einen Kochkessel.
Ich meine, ok, das liegt in der Norm, aber wo soll der bei einem Gerät, wie einem Heizkessel herkommen?

Ich würde da trotzdem mal die Prüfung der "Problemgeräte" beauftragen, bevor ich gleich eine Schutzeinrichtung ausbaue.

Eventuell ist da ein Entstörfilter nahe dem Exitus!?


Gruß

Christian


Da bin ich mir halt nicht so sicher.
Siehe Ortsveränderliche Geräte Norm :
...Diesen wird oberhalb einer Nennleistung von 3,5 kW ein Ableitstrom von 1 mA pro Kilowatt Nennleistung zugestanden, mit einer Obergrenze von insgesamt 10 mA....

Bei dem Kochkessel mit 40kw - rein theoretisch 40mA .
Bei 10ma ist aufgrund der Obergrenze natürlich Schluss.
Wir sind hier jedoch bei einem Ortsfesten gerät.
Daher stellte sich mir ja die Frage.
Weil entsprechend der Norm machte es mir den eindruck ein FI sei nicht notwendig.
Aber das wurde ja von euch nun bestätigt.

Mfg