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Anschluss PE bei Installation Unitymedia Internetanschluss

Verfasst: Fr 20. Apr 2018, 17:18
von ArnoF
Hallo zusammen,

ich habe mich angemeldet, weil mir eine in unserem Haus durchgeführte Installation recht merkwürdig vorkommt. Wir haben kürzlich unseren Internet-Anschluss über Koax-Kabel von Unitymedia bekommen. Der Monteur (Subunternehmer) hat im Keller neben dem Zählerschrank die Montageplatte mit den vormonierten Gerätschaften an die Wand gedübelt und dann nach der Position der Potentialausgleichsschiene gefragt. Da ich nicht wußte, wo die in unserem Haus (Schwiegervaters Haus) ist, hat der Monteur neben der Unitymedia-Montageplatte eine neue Pot.-Ausgleichsschiene montiert, von dort den PE zur Montageplatte und unter Entfernung der Plombe (!) in den Hausanschlusskasten geführt. Auf meine Frage, ob er das dürfe und die Installation so den "Regeln der Kunst" entspricht, meine er das die schon so passen würde. Er hat dann die mit der Zange aufgedrückte Plombe am HAK wieder notdürftig zugequetscht
und hat sich verkrümmelt. Die POT-Schiene habe ich mittlerweile entdeckt.

1. Darf er am HAK einfach die Plombe entfernen und dieses öffnen? Eher nicht, oder?
2. Wenn die Montageplatte von Unitymedia jetzt direkt über einen separaten PE am N des HAK hängt, kann ich doch unter Umständen
unterschiedliche Potentiale auf den PE's der einzelnen Geräte im Haus bekommen?
3. Besteht bei so etwas in bestimmten Situationen Gefahr für die Bewohner?
4. Soll ich diese "mutmaßlich" nicht ordnungsgemäße Installation dem Energieversorger melden?

Ich hatte Anfang der 80er Fernmeldehandwerker gelernt und da war auch ein 3-Monats-Block Elektroinstallation dabei, aber das ist eben
über 30 Jahre her und es wurde natürlich nur ein Bruchteil des Fachwissens einer Elektrofachkraft vermittelt.

Vorab vielen Dank.
Gruß Arno Fink

Re: Anschluss PE bei Installation Unitymedia Internetanschluss

Verfasst: Sa 21. Apr 2018, 15:14
von Knöpfchen
Ob der Monteur eine Berechtigung hat ,läßt sich so nicht beurteilen.
Vermutlich nicht ,ansonsten würde er es dem Versorger mit einem Antag auf neu verplomben schriftlich melden.Im Hak des Versorgers ist normal der PEN ,dieser wird hier nach Vorschrift in PE und N aufgeteilt .Ob es bei dir so ist läßt sich von hier nur mit einer Glaskugel beurteilen.Auch kennen wir die Netzform bei dir nicht.Mit den 2 Potischienen hast du in der Tat auch 2 unterschiedliche Potentiale,das ist nicht OK.Ob die wiedergefundene Potischiene mit den Anschlüßen noch tauglich ist möchte ich auch in Frage stellen.
Fazit: laß einen E-Monteur kommen der sich der Sache annimmt.

Re: Anschluss PE bei Installation Unitymedia Internetanschluss

Verfasst: Fr 27. Apr 2018, 22:13
von Laboriosa
Hallo,

ruf lieber bei dem Energieversorger an und teile denen mit
das der Unitymedia Techniker die Plombe entfernt und
nicht wieder ordnungsgemäß plombiert hat.
Es kann dir ansonsten unterstellt werden das du die Plombe
entfernt hast um ungezählten Strom abzunehmen und das
kann für dich teuer werden.
Sollte der Monteur von einer im Installateurverzeichnis
eingetragenen Firma sein, werden die eine erneute Plombierung
beantragt haben und das wird dir der Ernergieversorger dann
mitteilen. Wenn nicht, werden die sich dann schon mit
Unitymedia auseinandersetzen.

Gruß

Laboriosa

Re: Anschluss PE bei Installation Unitymedia Internetanschluss

Verfasst: So 6. Mai 2018, 12:42
von berner25
Ich habe so eine ähnliche Arbeit eines Unitymedia Monteurs auch schon mal gesehen. Mir scheint, als klemmen die ihr Draht für Ihren Potentialausgleich am nächstmöglichen Anschlusspunkt zu Ihrer Montageplatte an. Hauptsache die Arbeit ist erledigt. Der Anruf bei deinem Netzbetreiber bzgl. der Entfernung der Plombe, würde ich dir auch empfehlen.

Re: Anschluss PE bei Installation Unitymedia Internetanschluss

Verfasst: So 6. Mai 2018, 19:34
von Siggi S
Alle Erdungsleitungen sind zwingend an HES(Haupterdungsschiene) anzuschliessen
Es ist nur ein gemeinsames Erdpotenzial incl. Metallischer Rohrltg etc zulässig

Re: Anschluss PE bei Installation Unitymedia Internetanschluss

Verfasst: Sa 16. Jun 2018, 22:05
von Dipol
Siggi S hat geschrieben:Alle Erdungsleitungen sind zwingend an HES(Haupterdungsschiene) anzuschliessen
Es ist nur ein gemeinsames Erdpotenzial incl. Metallischer Rohrltg etc zulässig

Das gemeinsame Potenzial wäre auch bei einem Anschluss an einen PE an anderer Stelle als an der HES erreicht, ABER! :think:

Nach aktueller Sicherheitsphilosphie müssen HES allein wegen Anschlüssen an ein BK- oder das TELEKOM-Netz nicht mehr zwingend geerdet sein. Es gibt somit paradoxerweise Haupterdungsschienen mit und ohne eigene Erdungsanlage. Bei Gebäuden ohne eigene Erdungsanlage ist der Begriff Potenzialausgleichsleiter zutreffender als Erdungsleiter.

Nach Normenreihe DIN VDE 0100 und in allen Beispielbildern der für Antennensicherheit primär maßgeblichen aktuellen IEC 60728-11 ist der PA grundsätzlich an den (zeichnerisch noch immer geerdeten) HES angeschlossen. Mittlerweile wird aber auch eine vielfache Vermaschung der Kabelschirme, z. B. von Wohnungsübergabepunkten an den PE von Unterverteilungen präferiert, wobei vorausgesetzt wird, dass diese ausschließlich an den HES mit dem N verbunden sind.

Das eindeutig zu ermitteln ist Aufgabe für eine nach NAV § 13 bei einem VNB konzessionierte EFK.